Auch an diesem Wochenende war ich wieder in den Rockies, diesmal aber vornehmlich zum Wandern. Samstag Morgens um 8 habe ich mir meinen Mietwagen geholt – diesmal gab es einen Chrysler Sebring und bin erstmal wieder nach Banff gefahren, um mir im Visitor Center eine brauchbare Wanderkarte zu holen. Vorher habe ich nochmal kurz in Canmore halt gemacht, was auf der Strecke lag. Hier gibt’s aber nicht wirklich viel zu sehen. Dafür gibt es hier in der Stadt allein über 500 freie Stellen – Arbeitslosigkeit also null. Die Region hier boomt, vor allem im Bereich des Fremdenverkehrs bekommt jeder schnell einen Job – das Visum gibt es dann befristet auch ohne Probleme.
Nachdem ich dann aber meine Wanderkarte hatte habe ich mich für eine 6h Tour zum Lake Helen entschieden. Die Straße dorthin bin ich bereits am letzten Wochenende gefahren und habe dabei den Bären gesehen. Auch dieses Mal wieder gibt es plötzlich Stau und ich weiß Bescheid. Diesmal sitzt der (wahrscheinlich gleiche) Bär auf seinem Hintern und frisst wieder genüsslich an einem Beerenstrauch.







Die Wanderung dann war zwar etwas anstrengend, aber dafür wurde ich mit vielen schönen Ausblicken und Bildern belohnt. Ich bin noch etwas weiter als bis zum meinem Ziel-Lake gegangen: Unterhalb des Cirque Peak gab es noch einen Bergkamm, von dem aus man eine wahnsinnige Aussicht auf das umliegende Panorama hatte. Eigentlich wollte ich die Nacht in meinem im WalMart gekauften Schlafsack im Auto verbringen, aber mein Mietwagen diese Woche hat sich nicht wirklich so geeignet, um auch nur einigermaßen gut die Nacht rum zu bekommen. Also bin ich einfach die 2 Stunden zurück nach Calgary gefahren – immerhin ist die Fahrt durch die Berge ja auch nicht ganz ohne. Am nächsten Morgen ging’s dann auch wieder schon um 6am los – da mein Parkticket um diese Zeit abläuft. Diesen Tag wollte ich eine Tour auf einem der Trails gehen, die wegen der Grizzlys nur in Gruppen von mindestens 4 Personen zu begehen sind.












Gestartet bin ich am Lake Moraine. Hier habe ich mich dann für die ersten 10 Wegminuten einer Gruppe aus 8 Leuten angeschlossen. Da sich aber die Wege nach kurzer Zeit geteilt haben, bin ich dann nur noch mit Lisa und Joe, einem Pärchen aus Las Vegas, sowie mit Franz, einem schweizer Auswanderer der schon seit 2 Jahren hier lebt, arbeitet und viel wandert. Da Lisa auch gerade mit dem Fotographieren begonnen hat, habe ich ihr in einer Art Kompaktkurs die Basics des Fotographieren beigebracht. Franz war dabei unser Tourguide, da er sehr viel über die Gegend zu erzählen wusste und auch ein ziemlich zügiges Tempo vorgelegt hat. Unterwegs haben wir dann auch zwei Lawinenabgänge und das Kalben von Gletschern gehört. Faszinierend!







Ausserdem haben wir auch diesmal wieder so einige Tiere gesehen, was die Rockies einfach auch nochmal gesondert von vielen anderen Gebirgen unterscheidet. Franz hat uns dann auch erzählt, dass die Bären eigentlich nicht gefährlich sind und die 4-Personen-Restriktion mehr dem Wohl des Bären dient, da ein „Problembär“ nach einem Zwischenfall mit Menschen erschossen werden muss. Aber selbst Franz hat auf seinen vielen Wanderungen hier noch keinen Grizzly gesehen, lediglich vom Auto aus an den Highways. Dafür hat er aber schon ein Rudel Wölfe, Elche und was hier sonst noch so alles lebt gesehen. In diesem Jahr gab es auch bisher nur 2 Zwischenfälle mit einem Grizzly, die aber beide durch äußerst ignorantes und grundlegend falsches Verhalten einiger Touristen gegenüber den Bären entstanden sind. Ich habe also bei dieser Tour leider keinen Grizzly zu Gesicht bekommen.






3 comments on “Wandern in den Rockies”
OK, Du hast mich überzeugt, einer Reise nach Kanada zuzustimmen!
Sabine
In Graubünden in der Schweiz schauts ähnlich aus! Und Bären gibts da auch! 😀
Aber auch nur wenn du dort unterwegs bist!? 😀